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SPRECHER
à Zürich (°1850)

1853

  "Salon-Flügel aus der Pianofortefabrik von Sprecher und Bär in Zürich. - Vor kurzer Zeit noch stand die Pianofortefabrication in der Schweiz derjenigen anderer Länder, besonders Deutschland's, Frankreich's und England's, sehr nach.

Man traf nur wenige unbedeutende Fabriken, so daß die Einfuhr benachbarter Länder — die französische Schweiz wurde vorzüglich von Frankreichs, die deutsche Schweiz von Deutschland aus versehen — von Bedeutung war.

Seit einigen Jahren ober scheint dieses kleine industrielle Land auch in der Fabrikation der Piano's einen bedeutenden Aufschwung nehmen zu wollen.

Eine Ursache liegt in dem neuen beträchtlichen Eingangszoll, ein zweiter und gewichtiger aber in der Uebersiedelung des rühmlich bekannten, vor einem Jahre verstorbenen Jacob Eck von Cöln, wo die Fabrik von Jacob Eck und Lefebvre nach glänzender Laufbahn ein bedauerliches Ende genommen hatte.

Jacob Eck zeichnete sich aus durch gründliche wissenschaftliche Kenntnisse, mehr aber noch durch originalität in Einrichtung und Leitung seines Geschäftes. Unter Mithülfe eines eben so ausgezeichneten praktischen Mannes, Herrn Christ.

Sprecher von Chur, welcher seine Kenntnisse auf langen Reisen in den ersten Werkstatten Europa's gesammelt hatte, war die Cölner Fabrik gediehen und hatte sich einen bedeutenden Namen in ganz Deutschland und Holland erworden.

Nach dem Eingange dieser Fabrik ging Eck nach Zürich und gründete, im Verein mit einem dortigen Fabrikanten, Hrn. Hübert, ein neues Etablissement, wozu er seinen jahrelangen bewährten Freund und Chef, Hrn. Sprecher, sammt seinen früheren ausgezeichnetsten Arbeitern, berief.

Die zürichische Fabrik nahm einen raschen Aufschwung und versprach glänzende Erfolge; aber schon nach einem Jahre starb der vortreffliche Eck und mit ihm die Seele der ganzen Unternehmung.

Bald darauf schied Herr Sprecher nebst den Arbeitern von Cöln von Hrn. Hübert; Hr. Sprecher associirte sich mit einem jungem wissenschaftlich gebildeten und vermöglichen Manne, Hrn. Bär-Fäsi, der früher Secundarlehrer in Mannedorf, dann Lehrer am Seminar in Küßnacht gewesen war, und Hr. Hübert setzte, im Verein mit Hrn. Hüni in Rappersweil, die von Eck gegründete Fabrik auf gleichem Fuße fort, welche bis heute einen guten Ruf behauptet.

Ausgezeichnetere Leistungen waren aber von der im Mai vorigen Jahres in's Leben getretenen Fabrik von Sprecher nnd Bär zu erwarten, indem nun Herr Sprecher seine ausgezeichneten Talente, verbunden mit der größten praktischen Erfahrung, im Verein mit seinem strebsamen Associé, frei und ungehindert in Ausübung bringen konnte.

Ihre ersten Instrumente, die wir selbst geprüft, zeichneten sich auch sogleich vor denjenigen von Eck-Hübert auffallend aus durch Schönheit. Kraft und Fülle des Tons, und vorzüglich in Vollkommenheit des Mechanismus, und schon fangen diese Instrumente an, von Kennern des In- und Auslandes nach Verdienst gesucht und geschätzt zu werden.

Ihr nach London gesandtes Instrument aber, von dem wir die Zeichnung geben, übertrifft Alles, was bis jetzt in der Schweiz in diesem Fache fabricirt worden ist. Dieses Prachtinstrument war in Zürich, vor Abgang nach London, eine Zeitlang dem Publicum zur Ansicht ausgestellt, und es erntete allgemein, selbst von den gründlichsten Kennern, das größte Lob.

Das besagte Piano hat die Flügelform — SalonFlügel —, ist eigens für diesen Anlaß in den Haupttheilen selbständig construirt, der Kasten mit tannener, der Stimmstock mit eiserner Verspreizung, diese im Verhältniß zur ganzen Saitenspannung, welche gegen 200 Ctr. betragt.

Der Mechanismus, mit continuirlicher Auslösung, ist Erfindung der Fabrik und hat mit größtem Glück die wenigen, aber wesentlichen Mängel des mit Recht so berühmt gewordenen Erard'schen, Mechanismus vermieden, und zwar durch Vereinfachung, Verkürzung und Verstärkung der Glieder und durch zweckmäßigere Stellung derselben, wodurch die Menge der Drehpunkte vermieden und keine Reibungen, sondern nur Hebungen vorkommen, vorzüglich aber durch die sehr sinnreiche Lage der Angriffspunkte, welche alle übereinander in einer Senkrechten wirken, wohingegen bei Erard dieselben, horizontal auseinander, auf schwache Hebelarme stoßen.

Durch die neue Erfindung gewinnt der Mechanismus eine so saubere, leichte, angenehme und kräftige Spielart wie wir sie noch bei keinem andern Instrumente getroffen haben.

Die Erard'sche Mechanik, wie vortrefflich und originell sonst in allen Theilen, läßt vorzüglich in diesem Punkte zu wünschen übrig, indem die seitwärts auseinander liegenden Angriffspunkte bei gewaltigem Spiel, wie es, veranlaßt durch die neuern großen Virtuosen, immer mehr in Gebrauch zu kommen scheint, den Hammer verhindern, conform dem Fingerschlage zu folgen, indem durch die nothwendig erfolgende Biegung der Glieder der Hammer träge gemacht und der Spieler dadurch verhindert wird, die Stärke des Tons im Verhältniß zur Kraft des Schlages zu erzeugen.

Bei dem Flügel von Sprecher und Bär, den wir selbst gespielt und einläßlich geprüft, steht Kraft des Schlages mit der Kraft des Tones stets in geradem Verhältniß, und der Spieler ist im Stande, alle nur denkbaren Nuancen vom leisesten Piano bis zum stärksten Fortissimo hervorzubringen.

Der Ton des Instrumentes ist prachtvoll, klar, rund, glockenartig und die Gleichmäßigkeit aller Tonlagen überraschend. Eben so ausgezeichnet, wie an innerem Werth, ist das Instrument in der äußern Ausschmückung. Die schwierige Aufgabe, einen Flügel — wegen dessen unregelmäßiger Gestalt — mit Schnitzwerk zu verzieren, ist so glücklich gelös't, daß wir glauben, das Instrument werde auf der Londoner Ausstellung wohl einzig in seiner Art dastehen.

Beim ersten Anblick überrascht die eigenthümliche Art, bei längerem Beschauen machen die reinen, schönen Formen der Ornamentik und daS angenehme Farbenspiel deg schweizerischen NußbaumHolzes einen befriedigenden, wohlthuenden Eindruck.

Die Ornamente — vom Dekorationsmaler Erber in Zürich entworfen — sind im Style des deutschen klassischen Mittelalters ausgeführt. Der Grund des Deckels und der äußern Wandung ist aus dunkelbraunem Nußbaummaser in schönen Farbenspielungen eingelegt.

Rings um die Wände laufen erhöhte hellere Leisten, die mit den aufrechten Verbindungsleisten Felder bilden, welche von leichten gothischen Bogen eingefaßt, theils einfachere, theils reichere Rosetten tragen. Vorn auf der Klappe liegt eine schön geschlungene reiche Arabeske, eingerahmt durch zwei schmale, gekreuzte Felder.

Auf den Seitenbacken links und rechts liegen ebenfalls Laubverzierungen. Die gebrochenen Ecken des Flügels tragen in leichten Spitzbogen wieder Blattverzierungen.

Der Deckel des Flügels ist eben, falls in Relief gearbeitet. Gleichbreite Leisten theilen die vordere Hälfte desselben in neun Felder, von denen das mittlere fünf Rosetten in sich faßt, die Hintere Hälfte hingegen in fünf schmale, lange Felder, die von der Biegung des Flügels abgeschnitten werden. Alle Deckelseidel sind mit leichten Spitzbogen verziert. Unten um den Flügel herum läuft eine Zackengallerie. Die Füße sind durchbrochen und tragen an jeder Ecke eine schlanke Säule mir gothischem Capitäl.

Das Instrument ist ganz aus schweizerischen Hölzern gebaut, und zwar aus den schönsten, zweckmäßigsten und dauerhaftesten. So ist das Instrument auch in dieser Beziehung ein Raritätsstück und beurkundet die Sorgfalt und Sinnigkeit des Herrn Fabrikanten.

Möge dieses gelungene Instrument, das der schweizerischen Industrie Ehre macht, auf der Londoner Ausstellung die verdiente Anerkennung finden!" Zeitschrift für Orgel-, Clavier- und Flügelbau, 1853, p. 151-153

SCHEEL SPRECHER

"Der Wettkampf zwischen den Pianos der Fabriken Scheel aus Kassel und Sprecher aus Zürich hat dieser Tage stattgefunden. Der Vorzug wurde dem Scheelschen Instrumente zuerkannt , aber ebenso einstimmig äußerte man sich dahin, daß man mit Berücksichtigung des Preises eher das Sprecher'sche (830 Fr.) als das Scheelsche (1500 Fr.) kaufen würde, weil nuch jenes schr gut, und wie Einige glaubten, das Veste sei, das bis jetzt aus einer schweizerischen Fabrik hervorgegangen." St. Galler Zeitung, 24/12/1853, p. 2 (e-newspaperarchives.ch) - Voir SCHEEL à Cassel, Allemagne

1855

SPRECHER HÜNI & HÜBERT

"Zur Willisauer Ausstellung. Sprecher und Komp. In Nr. 350 dieser Zeitung heißt es: «Die Klavierfabrikanten Hüni und Hubert Und Rordorf und Komp. haben in Willisau Preise und der Klaviermacher J. Sprecher hat eine Ehrenmeldung erhalten. (Zu unserer Rechtfertigung bemerken wir, daß der Auszug der zürcherischen zu Willisau gekrönten Aussteller wörtlich dem offiziellen Verzeichniß, wie es in einer Beilage im «Bund» enthalten war, entnommen wurde. Eine Geringschätzung der ehrenwerthen Firma fiel uns nicht von ferne ein. Die Redaktion.)

Diese Verstümmelung unserer wohlbekannten Firma: „Sprecher und Komp.« und die Geringschätzung, als sei unser Geschäft nicht einmal Fabrik zu nennen, können wir nicht stillschweigend hinnehmen.

Die Behörde betrachtet die gesunde Ausdehnung unsers Geschäfts ganz anders, und hat uns in diesem Jahr genöthigt, doppelt so viel Gewerbesteuer zu zahlen als vorher.

Weil wir nun einmal öffentlich das Wort nehmen mußten, so wollen wir noch einige Bemerkungen hinzufügen, welche unfern Gönnern und Freunden zur Orientirung, unfern Gegnern aber, wenn sie sich damit durchzukommen getrauen, zur Widerlegung dienen mögen.

Hüni und Hübert und Rordorf und Komp. haben ihre Instrumente in Willisau verloosen lassen, wir dagegen verweigerten es, weil wir nicht Lust hatten, mit Willisauer Loosen zu handeln, zu einer Zeit, wo die Nachfrage nach unfern Piano's größer war als unser Vorrath. Welchen Einfluß diese Weigerung auf die Preisvertheilung gehabt haben mag, wollen wir nicht untersuchen.

Es kann uns aber nicht verdacht werden, daß wir die Ehrenmeldung uneröffnet durch die Post zurückgehen ließen, deren Annahme so hätte gedeutet werden können, als seien wir einverstanden, daß unsere Piano's die geringsten wären. Gegen solches Urtheil berufen wir uns auf folgende Thatsachen, zu deren Beweis wir gern die Hand bieten :

1. In den letzten Iahren haben wir in Zürich — wo man die beste Gelegenheit hat, alle Fabriken genau zu prüfen — mehr Piano's verkauft als Hüni und Hübert.

2. Nicht der Wohlfeilheit, sondern der größern Solidität unserer Piano's ist dieser Sieg zuzuschreiben, und wir legen um so mehr Gewicht darauf, als Hüni und Hübert notorisch die einflußreichsten Fürfprecher haben. (NB. Unsere Preise sind denen von Hüni und Hübert gleich, aber bedeutend höher als die von Rordorf und Komp..)

Unsere Maxime, Piano's zu liefern, welche nicht im Momente des Verkaufs, sondern nach längerem Gebrauch ihre höchste Vollkommenheit haben, verschafft uns die Genugthuung, daß wir mit Klagen verschont zahlreiche Belobungen aufzuweisen haben, welche uns nachträglich von Besitzern unserer Piano's zu Theil wurden.

3. Hüni und Hübert erweisen uns die Ehre, seit sie unfern frühern Arbeiter S. engagirten, Vieles gerade so machen zu lassen, wie er es bei uns hat machen müssen.

Freilich können uns Hüni und Hübert entgegnen, daß sie uns auch auf den ausländischen Ausstellungen den Rang abgelaufen hätten. Wir erwidern darauf Folgendes :

Bei Weltausstellungen kommt es bekanntlich sehr darauf an, welche Opfer man bringt, wie und durch wen man vertreten ist, und ob matt schon dekorirt ist oder nicht.

Es war daher ein großer Fehler von Sprecher, daß er es stillschweigend geschehen ließ, daß Hüni und Hübert sich die goldene Medaille anmaßten, welche J. Eck und Lefevre 1842 in Berlin auf den Flügel erhalten hatten, der unter Sprechers Leitung gebaut worden war.

Ein zweiter Fehler war es, daß Sprecher und Bär bei der Ausstellung in London keinen Agenten hatten, während der Agent von Hüni und Hübert sie dort ungehindert verleumdete. (Siehe Fischhof Geschichte des Klavierbaues im Hinblick auf die Londoner Ausstelluna. Seite 123)

Ein Mißgeschick war es, daß unser Agent zur Pariser Ausstellung sich unserer Sache so wenig annahm, daß er nicht einmal bei der Spezialuntersuchung, wozu die Jury alle Agenten eingeladen hatte, erschienen ist.

Fast zu kühn endlich war es von uns, gerade ein Piano oblique — worin die Pariser weltberühmt sind — nach Paris zu senden, während Hüni und Hübert kein Oblique, wohl aber ein Tafelklavier — die man in Frankreich fast gar nicht mehr macht — ausstellten. Schließlich noch die Bemerkung, daß wir anonyme Entgegnungen nicht berücksichtigen werden." Eidgenössische Zeitung, 23/12/1855, p. 1416 (e-newspaperarchives.ch) - Voir HUNI Articles 1855

1857

SPRECHER HÜNI & HÜBERT

"Inhaltsübersicht des vierundzwanzigsten Jahrgangs 1857 - Erwiderung auf die Annonce des Hrn. Kirchhoff von Sprecher und Comp. 361. — Abgenöthigte Erklärung des Hrn. Kützing. 362. — Berichtigung, betreff der Annonce des C. L. Kirchhofs von Hrn. Flohr, 363, — An Hrn. Sprecher und Comp. in Zürich in Betreff ihrer sogenannten Erwiderung, 364." Intelligenzblatt für die Stadt Bern, 1857, p. 5 (e-newspaperarchives.ch)

"Vor Hrn. Tedesco schreibt man den «Basler-Nachr.» über das so glänzend abgelaufene zweite Konzert der Frau Clara Schumann — genoß Frau Schumann noch den bedeutenden Vortheil, daß sie sich auf einem wesentlich bessern Instrumente produziren konnte als jener. Man Hatte dießmal aus Burgdorf einen vorzüglichen Flügel aus der Fabrik der HH. Sprecher u. Comp. aus Zürich holen lassen.

Es befinden sich zwar mehrere dieser Instrumente hier ; aber die Eigenthümer wollten sie nicht zu diesem Zwecke aus dem Hause geben.) Das war denn freilich eine Freude, wie die Künstlerin den Flügel mit ihrem Geist beherrschte und durchwaltete. Das klang so rein, so edel, Frau Schumann selbst war voller Lobes über das herrliche Instrument, wobei man freilich bedauern mußte, daß die ihm entquellenden, metallreichen Tonwellen immerhin etwas ermattet und abgestumpft aus dem von lauter Leinwand und Pappendeckel umgebenen Bühnenraume in dem überfüllten Zuhörerraume anlangten.

Ich habe Sprechersche Instrumente auf der Industrie-Ausstellung, sowie in Privathäusern gehört, sowohl kleinern als größern Formates, die sämmtlich bewiesen, daß die Produkte dieser Fabrik zu dem Besten gezählt werden müssen, was wir kennen." Intelligenzblatt für die Stadt Bern, 19/12/1857, p. 12 (e-newspaperarchives.ch)

SPRECHER HÜNI & HÜBERT

"Erwiederung auf die Annonce des Hrn. C. L. Kirchhof in Str. 333, 337 und 360 dieses Blattes.

Die persönlichen Aeußerungen der Frau Clara Schumann über unsern in Bern gespielten Flügel berechtigen uns, von Ihnen für die Behauptung :

« Frau Schumann habe sehr bedauert, in Bern keinen Flügel von Hüni u. Hubert zur Disposition gefunden zu haben »

Beweis zu fordern, widrigenfalls wir diese Behauptung für Renommage erklären. Wozu solche Ausposaunerei, wenn die von Ihnen vertretene Fabrik ihre Concurrenten wirklich anerkannt überträfe!

Ebenso prahlerisch ist die Behauptung, der erste Industrie-Preis sei von Ihrem Haus glänzend errungen worden. Viele, Sie aber am besten, wissen es, welche Mühen etc. die Erreichung dieses, vom Publikum vielfach nicht gebilligten Resultates, gekostet hat.

Es ist auffallend genug, daß Sie sich genöthigt finden, Ihr altes Geschäft immer aufs neue anzupreisen, während wir, nach dem die Errichtung Unseres Depot bei Hrn. J. G. Krompholz vergangenes Jahr einfach angezeigt worden war, die weitere Empfehlung unfern Pianos selbst überlassen konnten, und dennoch bedeutenden Absatz erzielten, am meisten sogar, nach dem es bekannt geworden war, daß man uns nur mit dem zweiten Preis bedacht habe.

Doch das ist Ihre Sache, wie viel Sie anpreisen wollen und müssen, aber Wendungen, die uns angreifen, werden wir nicht mehr stillschweigend hinnehmen. Zürich. Sprecher & Comp." Intelligenzblatt für die Stadt Bern, 27/12/1857, p. 6 (e-newspaperarchives.ch) - Voir KROMHOLTZ

  HÜNI & HÜBERT SPRECHER

"An Herrn Sprecher & Comp. in Zürich in Betreff ihrer sogenannten Erwiderung in Nr. 361 des Intelligenzblattes.

Ein altes Sprichwort sagt :

« Es sucht Keiner einen Andern hinter der Thür, er habe denn selber dahinter gestanden. »

Sie vosaunen renommistisch Ihre Klaviere aus und werfen mir dann Renommage vor, wenn ich dirjenigen von Hüni und Hübert anzeige. Wenn ein Concertflügel Ihrer Fabrik nicht die glänzenden Erfolge in den Concerten in Bern erringen konnte, wie sie Ihre Partei gewünschl hat, so meinen Sie, diesen Uebelftand durch Posaunenflötze in «Basler Nachrichten» und deren Uebertragung ins Berner Intelligenzblatt verheffern zu Können, und fordern mich zu Beweisen von Urtheilen auf, welche Künstler und Preisrichler über die Hüni-Hübertschen Pianos gefällt haben.

— Ich will Ihnen dieselben nicht vorenthalten . Frau Clara Schumann hat in Gegenwart meiner und der Herren (die Namen dieser Herren können Sie auf dem Bureau des Intelligenzblattes erfahren) ihr Bedauern ausgesprochen, keinen Flügel von Hüni-Hübert zu ihren Concerten in Bern gefunden zu haben, und zwar geschah dieß am ersten Vormittag nach ihrer Ankunst in Bern. Ob Frau C. Schumann vorher den Flügel von Sprecher und Comp. gekannt, weiß ich nicht und habe übrigens in meiner Annonce darüber gar nicht gesprochen .

Sie verlangen noch Beweise, daß die Fabrik von Hüni und Hubert an der dießjährigen Industrie-Ausstellung den ersten Preis glänzend gewonnen habe. Die Thatlache selbst wagen Sie nicht in Abrede zu stellen, sind ja die gedruckten Listen der Preissgewinner in aller Welt Händen ; aber Sie meinen, die Preisrichter vervächtigen zu können, indem Sie behaupten, es habe « Mühe etc. » c gekostet, dieses Resultat zu erreichen.

Es genügt dem Publikum gegenüber die Namen der betteffenden Experten wiederholt zu veröffentlichen : es sind die Herren Prof. Wartmann in Genf. Organist Vogt in Freiburg und Musikdirektor Kurz in Neuenburg. Glauben Sie wirtlich, Herr Sprecher und Comp., daß Sie die in der ganzen Schweiz geachteten Namen dieser Herren bloßzustellen im Stande seien, indem Sie sagen, es habe durch « Mühen etc. » ein Einfluß auf dieselben ausgeübt werden können ?

So wissen Sie denn auch, daß die Expertise so vorgenommen wurde, daß jeder der Preisrichter in einiger Entfernung zuhörte, wahrend die Instrumente angeschlagen wurden ; daß keiner der Richter mußte welches Instrument er höre und alle drei Herren demungeachtet den Hüni-Hübertschen Pianos ohne die geringste Meinu geverschiedenheit überinstimmend den Vorzug gaben.

Wie soll man es aber anders nennen, als es sei dieser Industriepreis glänzend errrungen worden ?

In Ihren Annoncen wissen Sie die Eigenschaften Ihrer Klaviere nicht genug zu preisen ; ich berufe mich betreff der Hüni-Hübertschen eben so gut wie Sie auf die Fabrikate selbst und kann auß idem noch die öffentliche Anerkennung derselben durch ertheilte Preise und das Urtheil von den ersten Künstlern betfügen, was Ihnen freilich abgeht ; da es aber hauptsächlich Zweck der Industrieausstellung ist, die denen Produkte der inländischen Industrie zur allgemeinen Keintniß zu bringen, so müssen Sie sich gefallen lassen, solche constatirte Urtheile auch wiederholt zu lesen, wie dieß von jedem Industriellen geschieht. C. L. Kirchhoff." Intelligenzblatt für die Stadt Bern, 30/12/1857, p. 8 (e-newspaperarchives.ch) - Voir  KIRCHHOFF & HUNI Articles 1857 & FLOHR Articles 1857

1883

"Le chauffeur et le concierge de la fabrique de pianos Sprecher et fils, à Hottingen (Zellweg) ont été arrêtés lundi sous la prévention de vols réitérés d'outils et d'argent." Le Confédéré de Fribourg, 13/05/1883, p. 2 (e-newspaperarchives.ch)

NÉCROLOGIE

"Schweiz. Tootenliste. In Hottingen starb, 74 Jahre alt, Hr. Christian Sprecher. Vom einfachen Arbeiter hatte er sich durch beharrlichen Fleiß und gediegene Kenntniß seines Faches emporgearbeitet und eine Klavierfabrik begründet, die heute unter der Firma Sprecher und Söhne sich eines vortrefflichen Rufes erfreut. Um seines biedern Charakters willen, war der Verstorbene allgemein geachtet." Zuger Volksblatt, 08/12/1883, p. 2 (e-newspaperarchives.ch)

1898

"Sprecher und Comp. (Construktion eigener Erfindung)." Rapport technique publié par ordre du Haut conseil fédéral, 1898, p. 236

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