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FEURICH Julius
in
Leipzig (°1851)

1874

"G. J. Feurich, Pianofortefabrik. Vom Inhaber Julius Feurich 1851 gegründet. Derselbe beschäftigt 70 Gehülfen und liefert speziell Pianinos." Handbuch der Leistungsfähigkeit der gesammten Industrie Deutschlands, Œsterreichs Elsass-Lothringens und der Schweiz, 1874, p. 13

1876

"Leipzigs grössere Pianoforte-Fabriken und -Magazine. - Die Piano-Fabrik von Julius Feurich. -

Der wahrhaft kolossale Aufschwung, welchen fast alle technischen Künste und Wissenschaften in den letzten vier bis fünf Decennien genommen haben, gestattet kaum noch ganz exceptiopellen, vom Schicksal mit geistigen und auch wohl materiellen Gaben überreich beschenkten Naturen die wirklich erfolgreiche, d. h. vicht nur dem Einzelnen Vortheil bringende, sondern auch die Allgemeinheit fördernde und hebende Bethätigung auf einem umfassenderen Gebiet.

Das Princip der Arbeitstheilung ist zu einem der wichtigsten unserer Zeit geworden, und nur in der Beschränkung auf einen möglichst speciellen Wirkungskreis findet der Einzelne heutzutage noch die Möglichkeit, Hervorragendes, Ausgezeichnetes in seiner Art zu leisten.

Der frühzeitigen Erkenntniss dieses Fundamentalsatzes hat Julius Feurich es wohl mit zumeist zu danken, dass die Erzeugnisse seiner Fabrik allgemach den weitverbreiteten Ruf erlangten, der ihnen jetzt zu eigen ist.

Julius Feurich hat während seiner 25jährigen Thätigkeit stets nur Pianinos gebaut und sich eben durch die Beschränkung auf diesen speciellen Fabrikationszweig die bestmögliche Beherrschung desselben angeeignet.

Die vor seiner selbständigen Etablirung bei Pleyel und Erard in Paris gemachten Studien und Erfahrungen kamen dem jungen Feurich s. Z. sehr zu Statten; noch heut ist derselbe stetig bemüht, seine Arbeiten mehr und mehr zu vervollkommnen.

Die ersten Anfänge der Feurich'schen Fabrik reichen um ein volles Vierteljahrhundert zurück: Im Jahre 1851 gründete Feurich seine Fabrik auf dem Bayrischen Platz hierselbst und erwarb sich damit zugleich das beträchtliche Verdienst, überhaupt der Erste gewesen zu sein, der die Pianinos in Leipzig einführte.

Der wachsende Umfang des Geschäftes erheischte bereits nach wenigen Jahren dessen Uebersiedelung nach dem Grundstück Weststrasse No. 70. Aber auch diese Räume genügten schon im Jahre 1872 nicht mehr, so dass Feurich sich genöthigt sah, unter Umgestaltung seiner damaligen Fabrik zu blossen Lagerräumen, nach einem neuen Platz für die eigentliche Fabrik sich umzusehen: er erwarb noch das Grundstück Colonnadenstrasse No. 14, und dort ist z. Z. ein weitläufiges vierstöckiges Gebäude ausschliesslich zu Arbeitsräumen benutzt.

Die Kellerräume nimmt die Schlosserei ein, während die oberen Etagen alle anderen Fabrikationszweige in sich bergen. Da sind besondere Räume für das Anfertigen der Gehäuse der Instrumente, andere für die der Resonanzböden, für das Fourniren, Beziehen mit Saiten, Saiten-Bespinnen, Zusammenfügen der Mechanik etc.

Der Umfang der Fabrik, in welcher gegenwärtig circa 70 Arbeiter beschäftigt sind, wird wohl durch einen Hinweis auf die Absatzgebiete derselben charakterisirt: nicht allein in ganz Deutschland, England, Holland und namentlich auch Russland werden die Feurich'schen Pianinos gern und viel gekauft, sondern auch Amerika, Egypten und Australien gehören zu den Abnehmern.

Aus letzterem Erdtheil ist u. A. kürzlich von einem einzigen Handelshause ein auf hundert kleine (für den überseeischen Transport besonders construirte) Instrumente lautender Auftrag eingegangen und in Ausführung befindlich.

Feurich fertigt natürlich alle Arten Pianinos gradsaitiger, schrägsaitiger und kreuzsaitiger Construction in den verschiedensten Grössen, mit vollständigem Eisenrahmen und drei bis fünf eisernen Spreizen an.

Die in den Instrumenten verwendete Mechanik ist die unter dem Collectivbegriff „französische Mecbanik“ verstandene, die aber selbstredend je nach der Art der einzelnen Instrumente mannichfache Modificationen erleidet.

Mechanik und Claviatur seiner Instrumente verfertigt Feurich übrigens ebensowenig als andere Pianoforte-Fabriken selbst, sondern lässt sie nach genauer eigener Angabe in speciellen Claviermechanik-Fabriken herstellen. Hierdurch wächst, beiläufig bemerkt, die oben genannte Zahl der durch Feurich beschäftigten Arbeiter natürlich noch beträchtlich an.

Sämmtliche aus der Feurich'schen Fabrik hervorgegangenen Instrumente zeichnen sich durch grosse Solidität der Arbeit, angenehme, leichte und elastische Spielart und edlen, gesangvollen weichen Ton aus, dessen Grösse und Kraft mit der Grösse der, verschiedenen Instrumentenarten resp. deren Preisscala angemessen Schritt hält.

Bei den kleinsten Instrumenten zum Preise von 510-540 Mark ist natürlich der Bass etwas trocken, während die mittleren und hohen Stimmlagen noch recht klangvoll sind, bei den grösseren Instrumenten, deren Preise gradatim bis zu 1150 Mark ansteigen, sind alle Tonregioneo schön ausgeglichen.

Die äussere Ausstattung der Instrumente ist eine noble und geschmackvolle. Die Vorzüge der Feurich'schen Pianinos sind übrigens wiederholt aut grösseren Ausstellungen, u. A. in Wien, durch Verleihung von Verdienstmedaillen an den Fabrikanten anerkannt und ausgezeichnet worden." Musikalisches Wochenblatt, 29/12/1876, p. 5

1899

"Feurich, Julius, facteur de pianos, né à Leipzig le 19 mars 1821, s'etablit en 1851 dans sa ville natale, apres avoir travaille chez de bons maîtres, entre autres chez Pleyel, Wolff et Cie, à Paris. Il acquit une renommée spéciale avec ses pianos droits." Riemann Humbert Dictionnaire de musique 1899, p. 240 (archive.org)

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